Ort des Geschehens ist das abgeschaltete Kernkraftwerk (KKW) Biblis. Hier wurde Constructure beauftragt, den Abbruch der insgesamt vier Kühltürme zu planen.
Für die beiden Kühltürme des Blockes 1 hat sich das kontrollierte Kollabieren als vorteilhafteste Variante herausgestellt:
Abbildung 1: Kühlturm A2 im KKW Biblis
Der Anspruch an die Planung war aus nachfolgenden Gründen hoch:
Abbildung 2: Kollaps-Schwingungs-Simulation – Kühlturm A1 im KKW Biblis
Die Vorschwächungen in Form von diagonalen Schlitzen wurden mittels Blattsägetechnik erstellt.
Nach Ausbau der Vordächer der Schalldämmkulissen und Erstellung der diagonalen Schlitze wurden die Stützen nach einem festgelegten Schema durch einen ferngesteuerten Bagger zerstört.
Am 02.02.2023 kollabierte der Kühlturm A1 des Kernkraftwerkes Biblis kontrolliert und auch die Schwingungsmessungen waren in Übereinstimmung mit der Prognose erfreulich gering.
Nachdem der erste Kühlturm-Kollaps in Biblis ein Erfolg war, folgte innerhalb kürzester Zeit auch der Kühlturm A2. Dieser sollte, wie auch der erste Kühlturm, kollabieren. Es war jedoch angestrebt die Kollaps-Prognose zu verändern und durch Anpassungen der Sägeschnitte den Fall des Kühlturms so auszurichten, dass zum einen der Bagger der ausführenden Firma nicht beschädigt wird und zum anderen der Turm nicht auf das Gebäude fällt, welches in direkter Nähe liegt.
Abbildung 3: Kollaps-Simulation – Kühlturm A2 im KKW Biblis
Nachdem der erste Kühlturm-Kollaps in Biblis ein Erfolg war, folgte innerhalb kürzester Zeit auch der Kühlturm A2. Dieser sollte, wie auch der erste Kühlturm, kollabieren. Es war jedoch angestrebt die Kollaps-Prognose zu verändern und durch Anpassungen der Sägeschnitte den Fall des Kühlturms so auszurichten, dass zum einen der Bagger der ausführenden Firma nicht beschädigt wird und zum anderen der Turm nicht auf das Gebäude fällt, welches in direkter Nähe liegt.
Die Arbeiten begannen um 12 Uhr. Die Spannung steigerte sich mit jeder Stütze, die der Bagger der ausführenden Firma Laarakkers Democom mit seinem Felsmeißel kontrolliert destabilisierte. Nach drei Stunden war es so weit und alles ging ganz schnell. Kaum eine Vorankündigung und dann fiel der Turm, wie geplant und simuliert, in sich zusammen. Nachdem sich der Staub mit dem leichten Wind verzog und man die Trümmer sehen konnte, war klar, dass alles perfekt und genau wie geplant abgelaufen ist.
Wer den Höhepunkt des Projektes in Form des Kühlturm-Kollapses des zweiten Kühlturms nacherleben will findet auf dem YouTube-Kanal von Constructure auch ein Video zu diesem Projekt. Beim zweiten Kollaps waren wir mit mehr Kollegen und mehreren Kameras und Drohnen vor Ort. Das Video zeigt verschiedene Ansichten und auch die Simulationen, sowie die Schwingungsprognosen, welche anhand der Simulationen erstellt worden sind.